Weizenbier: 14 wissenswerte Fakten über Weißbier

Weizenbier Weissbier Fakten

Weizenbier?

Mhhh …

Lecker!

Weizenbier zählt auf jeden Fall zu meinen liebsten Biersorten.

Vor allem die helle Variante hat es mir angetan.

Doch egal, ob du das helle oder dunkle Weizen lieber magst:

Was müssen wir als Bier-Fans über Weißbier wissen?

14 wissenswerte Fakten folgen!

1. Stilechtes Weizenbier ist obergärig

Um Bier zu brauen, brauchst du Hefe.

Diese Hefe ist entweder

Das bedeutet:

Untergärige Hefe braucht andere Temperaturen als die obergärige Hefe, um korrekt zu arbeiten.

Beim Weizenbier, das du vielleicht auch als Hefeweizen kennst, sind das ungefähr 15 °C bis 20 °C.

Manche sprechen auch von 18 ° bis 22 °C.

Die Hefe setzt sich bei dieser Biersorte nach der Gärung an der Oberfläche ab.

Stilechtes Weizenbier ist aus diesem Grund stets obergärig.

Ob das ein Grund für seine Beliebtheit ist?

2. Weizenbier ist die drittbeliebteste Biersorte in Deutschland

Deutsches beziehungsweise bayerisches Bier hat einen legendären Ruf.

Es heißt, dass es das beste Bier der Welt sei.

Ob das stimmt?

Die Vermutung liegt zumindest nahe. 😉

Aber egal, ob weltbestes Bier oder nicht:

Manche Sorten werden in Deutschland besonders gerne getrunken.

Hier gibt es natürlich regionale Unterschiede.

Dennoch gehört Weizenbier laut diesem Beitrag bei t-online.de zu den drei beliebtesten Biersorten in ganz Deutschland.

Beliebter als Weißbier sind demnach nur zwei Sorten, nämlich

  1. das Pils sowie
  2. Lager bzw. Helles

Jedoch war das nicht immer so.

Weizenbiere hatten auf der Beliebtheitsskala zeitweise nämlich stark zu kämpfen.

3. Die Geschichte vom Weißbier war nicht immer rosig

Vor circa 500 Jahren haben die Menschen zum ersten Mal das getrunken, was wir heute als Weizenbier beziehungsweise Weißbier bezeichnen würden.

Genauer:

Im Jahr 1548 soll das erste Weißbier in Bayern gebraut worden sein.

Das ist aus mehreren Gründen etwas Besonderes:

Im Reinheitsgebot von 1516 wurde festgehalten, dass für das Brauen von Bier Gerste verwendet werden musste.

Der gute Weizen war für das Brot gedacht.

Daher wurden in Bayern zu dieser Zeit hauptsächlich untergärige Biere gebraut.

Die damaligen braunen Biere hatten eine dunkle Farbe und waren länger haltbar.

Trotzdem wurde auch damals schon Bier mit Weizen hergestellt.

Die bayerische Adelsfamilie gab dafür Lizenzen aus.

Im Jahr 1529 erhielten etwa die niederbayerischen Degenberger dieses Braurecht.

Sie waren in Schwarzach angesiedelt, das sich nur wenige Kilometer von meiner Heimatstadt Deggendorf befindet.

Zu dieser Zeit war Weißbier also extrem beliebt.

Es wurde sogar als „besonderes Bier“ beschrieben, das wegen seiner kostbaren Inhaltstoffe lange als Getränk des Adels galt.

Mit Carl Lindes Erfindung der Kältemaschine sollte sich das aber ändern.

Der Stern des Weißbiers begann zu sinken.

Weil auch ein „besonderes“ Bier nicht immer in aller Munde sein kann

Untergäriges Bier wie das Helle wurde nach der Erfindung der Kältemaschine zum echten Verkaufsschlager.

Das Weißbier hingegen rückte im Laufe der Jahrzehnte immer mehr in den Hintergrund.

Die Beliebtheit von Weizenbier brach irgendwann sogar so weit ein, dass viele Weißbierbrauereien ihren Betrieb einstellten oder verlagern mussten.

Erst seit einigen Jahrzehnten erlebt Weißbier wieder eine Renaissance.

Das obergärige Bier ist heute beliebter denn je.

Egal, ob zur Brotzeit in Bayern oder als Feierabendbier rund um die Welt:

Weißbier schmeckt.

Knapp 500 Jahre nach dem ersten Sud vielleicht sogar mehr denn je.

Übrigens:

Die lange Geschichte von Weizenbier erklärt auch den nächsten Fakt.

4. Weizenbier hat viele Namen

Weizenbier trägt die unterschiedlichsten Namen.

Du kannst es zum Beispiel

  • einfach nur Weizen,
  • Weiße oder Hefeweiße,
  • Hefeweizen oder
  • Weißbier

nennen.

Auch

  • Hefe-Weißbier
  • oder Hefe-Weizenbier

sind zwei gängige Bezeichnungen für Biere, die viel Weizenmalz enthalten.

Die Bezeichnung Weißbier und Weizenbier sind dabei regionale Synonyme.

Im Süden Deutschlands, zum Beispiel hier in Bayern, sagst du Weißbier.

Im Norden von Deutschland ist eher die Bezeichnung Weizen oder Weizenbier verbreitet.

Einen Ausreißer gibt es in Bayern aber:

Cola-Weizen heißt auch hier einfach nur Cola-Weizen.

„Cola-Weißbier“ habe ich tatsächlich noch nie gehört.

Aber warum sind „Weiß“ und „Weizen“ in diesem Zusammenhang überhaupt Synonyme?

Hier eine mögliche Antwort:

Beide Wörter haben laut Wikipedia den gleichen Wortursprung.

Beachte an dieser Stelle aber, dass auch Weizenbier in verschiedenen Sorten erhältlich ist.

Denn:

5. Weißbier ist nicht gleich Weißbier

Neben dem naturtrüben Hefeweizen mögen viele Bierfans das sogenannte Kristallweizen.

Bei ihm handelt es sich um ein Weißbier, das besonders

  • klar ist und
  • vergleichsweise viel Kohlensäure hat.

Auch schmeckt ein typisches Kristall-Weizen in der Regel noch fruchtiger als ein „normales“ Weißbier.

Seine Stammwürze liegt zudem meist bei 11 bis 12 Prozent.

Normales Weißbier hat hingegen nur einen Stammwürze-Gehalt zwischen 5 und 6 Prozent.

Weizenstarkbiere wie das TAP6 Aventinus von Schneider Weisse haben jedoch die meiste Stammwürze.

Der Anteil kann beim Weizenbock bis zu 20 Prozent (!) betragen.

Beim Aventinus liegt sie zum Beispiel bei 18,5 Prozent.

Offensichtlich also:

Für Bierfans gibt viel zu genießen

Möchtest du tiefer in die Materie eintauchen, solltest du daher auch diese 4 Weißbier-Sorten kennen:

  1. Hefeweizen
  2. Kristallweizen
  3. Dunkles Hefeweizen
  4. Weizenbock (oder Starkbier)

Früher war außerdem noch das sogenannte Steinweizen (Steinbier) recht beliebt (5.).

Diese Sorte findest du heute eher selten.

Du möchtest generell mehr zu den verschiedenen Weißbier-Stilen erfahren?

Hier auf bier.de bekommst du einen super Überblick.

Oder in diesem YouTube-Video:

6. Weizen gibt dem Weizenbier seinen Namen

Ich hatte es weiter oben im Text schon kurz angerissen:

Die vielleicht wichtigste Besonderheit von Weißbier ist sein hoher Anteil an Weizenmalz.

Er muss bei mindestens 50 Prozent liegen, damit das Bier zum Weizenbier werden kann.

Der Name des Hefeweizens geht also direkt auf den hohen Weizenanteil zurück.

Je nach Rezeptur kann er sogar bei 60 bis 70 Prozent liegen.

Da obergärige Hefe verarbeitet wird, ist Weißbier zudem immer eine obergärige Biersorte.

Im Gegensatz dazu findest du vergleichsweise wenig Hopfen im Hefeweizen.

So erhältst du den typisch fruchtig-milden Geschmack.

Das Aroma von Weißbier ist also normalerweise

  • recht mild,
  • weich und
  • nur minimal bitter.

Fruchtige beziehungsweise süße Noten nach Banane oder Zitrone zeichnen ein Weizen genauso wie seine kräftige Schaumkrone aus.

Die Farbe eines helles Weißbiers reicht dabei von leichten bis hin zu satten Gelbtönen.

Aufgrund der verarbeiteten Röstmalze hat dunkles Weißbier eine karamellige bis dunkelbraune Farbe.

7. Ein Weißbierglas darf bei deinem Genuss nicht fehlen

Ein Weißbier aus der Flasche trinken?

Das ist zumindest hier in Bayern fast unvorstellbar.

Beim Weißbiergenuss ist ein passendes Glas also Pflicht.

Aber warum?

Das Weißbierglas ist besonders geformt.

Es

  • ist schlank,
  • besitzt hohe Wände
  • und hat keinen Deckel oder Henkel.

Diese Form unterstützt den gewünschten Geschmack des Weizens.

Im typischen Weißbierglas können sich seine Kohlensäureperlen lange bewegen.

Sie steigen im Glas nach oben, wodurch das Getränk noch länger frisch bleibt.

Lack dürfte ein Weizenbier also recht selten werden.

Egal, ob es Alkohol enthält oder alkoholfrei wie dieses Dunkle Weizen aus meinem Biertest ist.

Und wenn wir gerade vom Trinken aus dem Weißbierglas sprechen:

So stößt du richtig mit einem Hefeweizen an

Beim Weißbier im Glas gibt es eine wichtige Besonderheit.

Du stößt es nämlich nicht an den dünnen Wänden an.

Vielmehr prostet ihr euch zu, indem ihr den unteren Rand des Weißbierglases leicht aneinander stößt.

Im Anschluss daran wird das Weißbierglas noch einmal kurz auf dem Tisch abgestellt.

So kann die im Weizen enthaltene Hefe wieder zirkulieren.

Das verbessert den Geschmack, da sich die Hefe bei einem stehenden Weißbier gerne unten im Bierglas absetzt.

8. (Alkoholfreies) Weizenbier enthält gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe

Viele Sportlerinnen und Sportler trinken gerne alkoholfreies Weißbier.

Der Grund?

Alkoholfreies Bier soll isotonisch sein.

Isotonisch bedeutet, dass ein Getränk aufgrund seiner Inhaltsstoffe den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt im Körper ausgleichen kann.

Dadurch heißt es auch oft, dass ein Alkoholfreies nicht müde, sondern wach machen solle.

Das ist aber Stand heute nicht wissenschaftlich bestätigt.

Und:

Ein Bier mit Alkohol bleibt ein Genussmittel und kein Grundnahrungsmittel.

In Maßen genossen kann Bier gesundheitsfördernd wirken.

Ein alkoholisches Bier pro Tag sollte es aber trotzdem nicht sein.

Wenn, dann ist die alkoholfreie Variante zu bevorzugen.

Beachte aber auch hier, selbst ein Alkoholfreies noch minimale Mengen an Restalkohol enthalten kann.

9. Weißbier schmeckt oft fruchtig, zum Beispiel nach Banane

„Warum schmeckt Weißbier nach Banane?“

Wenn du schon öfter ein Hefeweizen getrunken hast, kommt dir diese Frage sicher bekannt vor.

Tatsächlich schmeckt Weizenbier sehr oft nach Banane oder Zitrone.

Das liegt am mehrteiligen Filterprozess:

Bei diesem Prozess bleibt Hefe im Sud zurück, die für den trüben Charakter vom Weißbier verantwortlich ist.

Die Vergärung sorgt anschließend für die fruchtigen Noten.

Hierbei entstehen sogenannte Ester-Verbindungen.

Dennoch schmeckt nicht jedes Weizenbier leicht fruchtig.

Vor allem bernsteinfarbene Hefeweißbiere sind für das bananige Aroma bekannt.

10. Weizenbier darf beim bayerischen Weißwurstfrühstück nicht fehlen

Weißbier soll besonders gut zur Weißwurst als bayerisches Schmankerl schmecken.

Seine oft fruchtigen Noten bilden nämlich einen interessanten Kontrast zur deftigen Wurst.

Aus diesem Grund ist das Hefeweißbier für viele auch untrennbar mit dem Weißwurstfrühstück verbunden.

Dieses findet typischerweise vormittags statt.

Es heißt nämlich, dass die Wurst das Läuten der Kirchenglocken um 12:00 Uhr nicht hören soll.

Außerdem brauchst du für ein Weißwurstfrühstück neben

  • Weißwürsten,
  • Weizenbier auch
  • süßen (oder seltener scharfen) Senf
  • und natürlich die bayerische Breze als Beilage.

Passende Musik sorgt darüber hinaus für die richtige Stimmung.

Dafür ist gesorgt?

Dann bleibt nur noch eine Sache zu sagen:

An Guadn! 🙂

11. Weißbier hat vergleichsweise viele Kalorien

Und wenn wir gerade vom Essen reden:

Im Vergleich zu anderen Biersorten hat Weizenbier mit Alkohol recht viele Kalorien.

Auf circa 260 Kalorien bringt es ein komplett gefülltes Weißbierglas mit 500 ml.

Zum Vergleich:

Die gleiche Menge Pils hat ungefähr 210 Kalorien.

Ein Helles kommt bei einem halben Liter auf circa 195 Kalorien.

Interessant ist an dieser Stelle auch, dass alkoholfreies Weizenbier viel, viel weniger Kalorien hat.

Auf ungefähr 125 Kalorien bringen es 500 ml alkoholfreies Weißbier.

Kalorisch gesehen liegt das auf einer Ebene mit vielen Fruchtschorlen, zum Beispiel Apfelschorle.

12. Ein Hefeweizen ist erstaunlich lange haltbar

Bier wird mit der richtigen Lagerung kaum schlecht.

Egal, ob du es im Bierkühlschrank oder in deinem Keller aufbewahrst.

Dennoch stellt sich die Frage, ob ein Hefeweizen schneller als andere Biersorten schlecht wird.

Hier die Antwort:

Nein, dank der richtigen Lagerung bleibt auch Weißbier recht lange haltbar.

Es sei denn, es ist alkoholfrei.

Wenn beim Alkholfreien das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, solltest du es womöglich nicht mehr trinken.

Schlecht gewordenes Bier kannst du an

  • einer fehlenden Frische,
  • Bitterkeit oder einem sauren Geschmack und
  • einem unangenehmen Geruch erkennen.

Sollte das Bier seltsam riechen oder schmecken, dann entsorge es am besten.

Weißbier oder Weizenbier Fakten

13. Leckeres Weißbier wird nicht nur in Bayern gebraut

Weißbier wird besonders oft mit Bayern in Verbindung gebracht.

Dennoch gibt es mindestens ein obergäriges Kultgetränk, das nicht aus dem Süden Deutschlands stammt:

Die Berliner Weisse.

Ja, auch die Berliner Weisse ist ein Weißbier.

Sie wird stilecht mit obergäriger Hefe gebraut und schmeckt im Vergleich zu bayerischem Weizenbier meist säuerlicher.

14. Gefiltert oder naturtrüb: Das ist hier die Geschmacksfrage

Weißbier ist nicht gleich Weißbier.

Das Bier gibt es in verschiedenen Sorten und Farbvarianten zu kaufen.

Wer an ein typisches Weizenbier denkt, hat dabei meistens das

  • hellgelbe Getränk
  • im schlanken Weißbierglas mit
  • üppiger, weißer Schaumkrone

im Kopf.

Außerdem fällt beim Blick auf das klassische Hefeweizen auf, dass kleine Teilchen im Weißbierglas schwimmen.

Das ist die sogenannte Hefetrübung, die typisch für das naturtrübe Weizenbier ist.

Jedoch haben wir weiter oben auch schon über das Kristallweizen gesprochen.

Im Gegensatz zum naturtrüben Weißbier ist es klar, also gefiltert.

Welche Farbe ein Weizen hat, wird aber nicht durch den Filterprozess bestimmt.

Vielmehr prägen die im Bier verarbeiteten Malze seine Optik.

Das Weizen: Ein Bier mit vielen Gesichtern

Das waren sie also, meine 14 wissenswerten Fakten zum Weißbier.

Spätestens jetzt wird klar, warum es früher so gerne als „das besondere Bier“ bezeichnet wurde:

Es ist einfach ein einmaliger Genuss.

Klar sollte aber auch sein, dass selbst das beste Hefeweizen nicht alle Bierfans begeistern wird.

Die persönlichen Vorlieben und Geschmäcker sind einfach zu verschieden.

Schlimm ist das aber nicht, im Gegenteil.

Dadurch werden wir auch in Zukunft in den Genuss köstlicher neuer Biersorten und Marken kommen.

Juhu! 🙂

Abschließend habe ich zudem noch eine Frage an dich:

Gibt es beim Weizenbier einen Fakt, der dich besonders überrascht hat?

Lass es dir gut gehen und Prost!

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