Darum haben manche Bierkrüge Deckel

Warum haben manche Bierkrüge eigentlich einen Deckel?
Das habe ich mich mit Blick auf die Bierkrug-Sammlung meines Vaters schon oft gefragt.
Daher habe ich mich auf die Suche nach Antworten gemacht.
Was ich dabei herausgefunden habe, erfährst du nachfolgend.
Der Deckel auf dem Bierkrug: Formschön und funktional
Wenn ich an einen typischen, bayerischen Bierkrug denke, kommt mir das Modell aus Steingut mit Zinn- oder Silberdeckel in den Sinn.
Dessen Geschichte reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Damals litten die Menschen neben anderen Katastrophen wie der Pest unter einer tödlichen Moskitoplage.
Der Deckel auf dem Krug war also eine sanitäre Maßnahme.
Er sollte die Bevölkerung schützen.
Es gab sogar offizielle Vorgaben oder Erlasse, dass alle Speisen und Getränke abgedeckt werden mussten.
So entstand der Bierkrug aus Materialien wie zum Beispiel
- Holz,
- Glas,
- Steingut oder
- Porzellan
mit aufklappbarem Deckel.

Noch heute besitzt er ein Scharnier, das dir das Öffnen und Schließen mit einer Hand möglich macht.
Außerdem dient der Bierdeckel der gleichen Funktion wie damals vor über 500 Jahren:
Er soll ungebetene Gäste davon abhalten, es sich im Gerstensaft gemütlich zu machen.
Diese Funktion übernimmt in Biergärten oft auch ein Bierglasuntersetzer aus Pappe beziehungsweise Karton.
Interessanterweise werden diese oft auch Bierdeckel genannt.
Sie sind aber eigentlich dafür gedacht, das Kondenswasser am Bierglas oder -krug aufzufangen.
Übrigens auch beim Weizenbierglas, das traditionell ohne Deckel auskommt.
Bierkrüge und Deckel auch als Geschmacksfrage
Wenn du Bier aus einem Krug mit Scharnierdeckel trinkst, genießt das Auge auf jeden Fall mit.
Dabei haben Gefäße aus Steingut auch einen Einfluss auf den Geschmack des Gerstensafts.
Bier bleibt in einem solchen Humpen länger kühl.
Es schmeckt also länger besser.
Das merkst du besonders, wenn du im Sommer Bier aus Klarglas und dem Modell aus Steingut trinkst.
Der Deckel auf Bierkrügen ist also nicht nur schön anzusehen, sondern auch praktisch.
(Es sei denn, du hast einen Maßkrug auf dem Oktoberfest.)
Mit diesem Wissen mundet der Gerstensaft doch noch einmal so gut, oder? 🙂
Prost!