Warum ich nicht mehr auf die Wiesn gehe

Oktoberfest Wiesn Erfahrungen

Hach, die Wiesn!

Viele fiebern dem legendären Münchner Oktoberfest monatelang entgegen.

Wenn das weltbekannte Volksfest dann endlich startet, ist Ausnahmezustand angesagt:

O’zapft is!

Schier endlose Menschenmassen in kunterbunter Tracht folgen dem Ruf zur Theresienwiese.

Das Ergebnis?

Nicht nur die Öffis sind oft brechend voll.

Und selbst für bescheidene Unterkünfte zahlst du in der Oktoberfest-Saison gefühlt ein halbes Vermögen.

Mein Eindruck?

München wirkt zur Wiesn-Zeit noch gestresster als sonst.

Und das muss was heißen.

Meine Erfahrungen mit und auf der Wiesn

Ich habe für knapp über 6 Jahre freiberuflich in München gearbeitet.

In dieser Zeit war ich mehrmals auf der Wiesn.

Dort habe ich u. a.

  • einen Geburtstag gefeiert,
  • mit meiner Mama die Festzelte unsicher gemacht
  • und mir die eine oder andere Maß Bier zur Brezn schmecken lassen.

Kurz gesagt:

Ich habe das komplette Wiesn-Programm als Besucherin durchgespielt.

Zumindest das Programm, an das du dich noch lange gut erinnern kannst.

Einmal bin ich in der U-Bahn auch mit einer Bedienung auf dem Oktoberfest ins Gespräch gekommen.

Wir haben über ihre Arbeit geschnackt und ich habe erfahren, dass sie regelmäßig auf der Wiesn bedient.

Sehr anstrengende Arbeit, aber die Bezahlung scheint angemessen hoch zu sein.

Auch vom Team in ihrem Festzelt berichtete sie nur Gutes.

Nicht aber über einige der Gäste.

Und ihre Anzahl gehört auch zu den Hauptgründen, warum ich nicht mehr auf das Oktoberfest gehe.

Schee war’s, liebe Wiesn, aber …

Die Menschenmassen zur Wiesnzeit sind teils brutal.

Du musst dich hin und wieder in die Öffis hineinquetschen, um noch einen (Steh-)platz zu bekommen.

Auch Hotels oder Hostels sind in der Wiesn-Saison extrem gefragt.

Vermutlich genauso wie das Hofbräuhaus oder der Augustinerkeller.

Magst du das Oktoberfest besuchen, solltest du also sehr früh buchen.

Und natürlich:

Bei deiner Buchung ist auch mit einem Preisaufschlag rechnen.

Er kann zur Wiesn-Zeit echt saftig sein.

Die Nachfrage bestimmt eben das Angebot.

Und folglich auch den Preis.

Warum ich nicht mehr auf das Oktoberfest gehe, hat also mehrere Gründe.

1. Mir ist es einfach zu voll

Und ja, ich weiß:

Auch auf anderen bayerischen Volksfesten wie dem Pichelsteinerfest ist viel los.

Aber in München auf der Theresienwiese sind es ganz andere Dimensionen.

2. Der Reiz ist verflogen

Der allererste Besuch auf der Wiesn ist definitiv ein besonderes Erlebnis.

Du weißt gar nicht, wo du zuerst hinschauen sollst.

Tausende von Reize prasseln auf dich ein.

Vielleicht geht es da nur mir so, aber:

Je öfter du auf der Wiesn bist, desto „normaler“ wird selbst das irgendwann.

Für mich ist der Reiz mittlerweile verflogen.

Die Theresienwiese und meine Wohnung trennen laut Google Maps zwar nur 149 Kilometer.

Gefühlt scheinen aber Welten zwischen uns zu liegen.

Und klar:

Mein Besuchswunsch kann sich in Zukunft ändern.

Aber momentan fühle ich einen Oktoberfest-Besuch einfach nicht.

3. Die Preise

München ist nicht nur für die Wiesn bekannt.

Auch die Preise vor Ort sind legendär.

Legendär hoch, nicht zuletzt auch bei den Kauf- und Mietkosten.

Bei den Ausgaben kommt es natürlich darauf an, wo du bist und was du machst.

Aber als günstiges Pflaster würde ich die Stadt nicht bezeichnen.

Auch nicht das Oktoberfest.

Die Bierpreise auf der Wiesn sind dafür ein Paradebeispiel.

Sie werden jedes Jahr aufs Neue heiß diskutiert.

Warum nicht mehr auf Wiesn gehen

4. Die Sache mit den Unterkünften

Ich habe zwar nicht in München gewohnt, aber war für mehr als 6 Jahre regelmäßig in München vor Ort.

Und mit regelmäßig meine ich:

Mehrere Tage in der Woche.

Da fällt dann auch irgendwann die Oktoberfest-Zeit rein.

Und immer, wenn ich an Wiesn-Tagen eine Unterkunft buchen musste, war ich nervös.

  • Würde ich überhaupt noch ein schönes Zimmer oder eine Wohnung bekommen?
  • Wäre die Unterkunft von der Lage her noch im Rahmen oder zu weit entfernt?
  • Und wenn ja: Wie viel würde mich der Aufenthalt dieses Mal kosten?

Generell hatte ich zwar Glück.

Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass ich mehrmals keine Unterkunft fand.

Oder besser gesagt:

Zimmer, die mir den berüchtigten Oktoberfest-Preisaufschlag auch wert waren.

Aber selbst mit einer Unterkunft heißt das nicht, dass du ausgeschlafenen in den Tag starten kannst.

Wenn du wie ich eine große Gruppe Wiesn-Gäste neben dir hast, kann es schon mal lauter zugehen.

  • Stundenlang.
  • Mitten in der Nacht.
  • Bis spät kurz vor (meiner) Aufstehzeit.

Zum Glück habe ich das nur einmal erlebt.

Der darauffolgende Arbeitstag war trotzdem verdattert.

Und nicht, dass wir uns falsch verstehen:

Natürlich hatte ich höflich um Ruhe gebeten.

Aber manchmal kommst du auch damit nicht weiter.

Vor allem nicht, wenn riechbar viel Alkohol im Spiel ist.

Und weil wir schon von betrunkenen Menschen sprechen:

5. Menschen – gefühlt überall bierselige Menschen

Als Gründerin eines bayerischen Bierblogs trinke ich gerne Bier.

Logisch!

Aber: in Maßen.

Für mich darf es gerne auch ein leckeres Alkoholfreies sein.

Bier-Exzesse sind also nicht meine Welt.

Auch die Exzesse anderer nicht.

Auf der Wiesn wirst du damit aber oft unfreiwillig konfrontiert.

Vorsicht, in Zeile 3) wirds unangenehm:

Ich wartete mal in einer der ewig langen Toilettenschlangen.

Vor allem zu späterer Stunde und als weibliche Person kommst du bei bayerischen Volksfesten kaum daran vorbei.

3) Und als ich so wartete, torkelte ein Herr aus dem Festzelt und übergab sich in einem unüberhörbar großen Schwall direkt neben mir.

Gut, dass ich sowieso nichts mehr essen wollte.

Was ich so mitbekomme, scheint das keine Ausnahme auf dem Oktoberfest zu sein.

Und wie in meinem Fall musst du dafür nicht mal in der Nähe des „Kotzhügels“ sein.

Wiesn? Muss nicht sein. Aber München? Liebe geht raus!

Das sind also meine persönlichen Gründe, warum ich nicht mehr auf die Wiesn gehe.

Oder einen Besuch zumindest in nächster Zeit nicht geplant habe.

Gleichzeitig möchte ich aber auch betonen:

München – und sein Bier wie Spaten – haben in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz.

Ich mag die

  • Menschen dort,
  • die Stadt an sich und
  • auch die Atmosphäre

total gerne.

Nur das Oktoberfest fühle ich derzeit nicht.

Das soll aber dich nicht von einem Besuch abhalten.

Auf keinen Fall!

Wenn du zur Wiesn-Saison in München bist, dann würde ich mir das weltbekannte Volksfest definitiv ansehen.

Dafür brauchst du auch kein teures Trachten-Outfit.

Ich habe zum Beispiel nie ein Dirndl auf dem Oktoberfest getragen.

Schön war’s trotzdem.

Und aus meinem Wiesn-Krug von 2015 lasse ich mir immer wieder gerne das eine oder andere Getränk schmecken.

Nostalgie! 🙂

Wiesn Bierkrug 2015

Lass es dir gut gehen.

Egal, ob auf der Wiesn oder zu Hause.

Manu

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