Schmarrn: Was das bayerische Wort bedeutet

Was heisst Schmarrn bayerisch

„So a Schmarrn!“

Sie schmetterte das Buch mit Schmackes auf den Tisch.

Geöffnet hatte sie es seitdem nie wieder.

Und wenn das Buch nicht weggeräumt wurde, dann liegt es dort noch heute …

Spaß beiseite:

Wenn du das bayerische Wort „Schmarrn“ hörst, dann ist Vorsicht geboten.

  1. Entweder gibt es demnächst leckeres Essen.
  2. Oder irgendetwas stimmt hier nicht.

Was bedeutet Schmarrn also?

Sehen wir uns das Wörtchen an.

Vom kaiserlich köstlichen Schmarrn

Das Wort Schmarrn begegnet dir als Teil vom sogenannten Kaiserschmarrn.

Das ist eine wirklich leckere Süßspeise aus der bayerisch-österreichischen Küche.

Beim Kaiserschmarrn handelt es sich um einen meist grob gehackten Pfannkuchen, der

  • leicht in einer Pfanne karamellisiert,
  • mit etwas Puderzucker bestäubt und
  • gemeinsam mit Fruchtkompott

serviert wird.

Manche bestreuen ihn gerne auch noch mit Rosinen.

Gleich vorweg:

Solltest du mal die Gelegenheit haben, einen Kaiserschmarrn zu essen:

Unbedingt probieren!

Ich empfehle die Variante mit Apfelmus, wobei Zwetschgenkompott vor allem in Österreich der Klassiker sein soll.

An Guadn! 🙂

Aber Moment:

Das Wort kommt nicht nur im Kaiserschmarrn vor.

Tatsächlich hat der Schmarrn in Bayern noch eine ganz andere Bedeutung:

Wann du Schmarrn in Bayern noch hörst

  • Unsinn,
  • Blödsinn oder
  • dummes Gerede

in diesem Zusammenhang hörst du das Wort Schmarrn nicht nur in Bayern häufig.

Diese Bedeutung erklärt natürlich auch, was der empörte Ausruf „So ein Schmarrn!“ aus unserer Geschichte meint.

Im Buch steht etwas, das in den Augen der Leserin ziemlicher Unsinn ist.

Ein Synonym für Schmarrn wäre übrigens auch „Grampf„, also „So ein Grampf!“.

Der Schmarrn ist also ein bayerisches Wort für Blödsinn.

Gleichzeitig ist er aber auch ein Teil vom Kaiserschmarrn, dem beliebten Schmankerl.

Vielleicht fragst du dich aber jetzt:

Wie passt der Kaiser mit dem Schmarrn zusammen?

Warum heißt es Kaiserschmarrn?

Viele Legenden für eine Süßspeise

Lustigerweise gibt es zur Wortherkunft des Kaiserschmarrns die verschiedensten Theorien.

Eine davon besagt zum Beispiel, dass der Kaiserschmarrn ursprünglich für Kaiserin Sisi erdacht wurde.

Sie soll ihn aber nicht gemocht haben.

Ihr Gatte hingegen schon.

Daher soll das Gericht kurzerhand vom „Kaiserinnenschmarrn“ zum „Kaiserschmarrn“ umfunktioniert worden sein.

Das ist aber nur eine Theorie.

Bayerisch lernen für Anfänger Essen

Eine andere besagt, dass Kaiser Franz Joseph die Süßspeise zum ersten Mal bei einem Jagdausflug genoss.

Es heißt, dass er ganz begeistert davon war.

Eine neue Leibspeise war geboren!

Zumindest heißt es das.

Ganz anders erzählt es diese Legende:

Ein Palastmitarbeiter soll einen Palatschinken verkocht haben.

In seiner Not machte er dann kurzerhand einen Kaiserschmarrn für Franz Joseph daraus.

Dem Monarchen soll das aber gar nicht geschmeckt haben.

Viel Schmarrn um den Schmarrn?

Woher die Bezeichnung Kaiserschmarrn kommt, ist bis heute also ungeklärt.

Ob das Wort etwas mit dem Unsinn zu tun hat?

Zumindest die letzte Legende würde dazu passen.

Tatsächlich gibt es Schmarrengerichte aber schon viel länger.

Sie waren ab dem 18. Jahrhundert recht verbreitet.

Ursprünglich galten sie als bäuerliche Speisen, wobei im Laufe der Zeit immer mehr Menschen auf den Geschmack kamen.

Heute ist der Kaiserschmarrn ein typisch bayerisch-österreichisches Schmankerl.

Solltest du ihn auf einer Speisekarte sehen:

Mit Blödsinn hat er weniger zu tun.

Es ist ein Schmarrengericht, das in der Pfanne zubereitet wird.

Genießen können wir ihn alle:

Egal, ob Kaiser oder nicht.

Alles Liebe dir.

Manu

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