Bier auf Wein: Was ist dran am Sprichwort?

Bier auf Wein, das lass sein.
Du kennst das Sprichwort, oder?
Wahrscheinlich fragst du dich auch, ob es stimmt.
Da bist du definitiv nicht alleine.
Sollst du wirklich keine Hoibe auf Wein trinken?
Gute Frage!
Lass sie uns beantworten.
Inhalt
Bier und Wein, das lass sein – oder doch nicht?!
Bier auf Wein, das lass sein. Wein auf Bier, das rate ich dir.
So lautet oder recht ähnlich lautet das bekannte Sprichwort.
Ist wirklich etwas dran?
Gar nicht mal so leicht zu beantworten.
Das finde nicht nur ich, sondern auch diverse Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen.
Aus diesem Grund machten sie sich auf, eine Studie durchzuführen.
Der Spiegel veröffentlichte einen tollen Beitrag dazu.
Kurz gesagt lautet das Ergebnis:
Die Reihenfolge von (Lager-)Bier und (Weiß-)Wein machte zumindest im Rahmen der Studie keinen Unterschied.
Natürlich könnten andere Bier- und Weinsorten andere Ergebnisse schaffen.
Könnten.
Dafür bräuchten wir mehr Studien.
Mhhh …
Vielleicht bringt uns der Blick auf den Ursprung des Sprichworts noch weiter.
Daher kommt das bekannte Sprichwort (vermutlich)
Ah, der Volksmund!
Auch das bekannte Sprichwort ist vermutlich auf sein Bierwissen zurückzuführen:
Im Mittelalter war Bier ein beliebtes Getränk.
Es soll damals vergleichsweise wenig Alkohol gehabt haben und recht bekömmlich gewesen sein.
Auch Wasser wurde getrunken.
Das ultimative Status-Gebräu war aber Wein.
Wer ihn trank, gehörte quasi zur damaligen „Elite“.
Schließlich galt Wein als gesund, lebensverlängernd und einfach nur schick.
Daraus entwickelte sich wohl auch das bekannte Sprichwort.
Trankst du Bier und konntest du dir später dann sogar Wein leisten, hattest du es aufs nächste Treppchen geschafft.
Anders herum … naja, weniger.
Übrigens wurden Bier und Wein auch aufgrund ihrer nahrhaften Inhaltsstoffe getrunken.
Geschmacklich abwechslungsreicher waren sie außerdem.
Erinnert sehr an unsere heutigen Softdrinks, nicht?
Apropos spannend:
Warum sollst du nicht durcheinander trinken?
Erst vor Kurzem habe ich mit einem lieben Bekannten darüber geredet, dass er am Abend zuvor zu viel durcheinander trank.
Die Folge:
Ein wenig schnurrender Kater.
War dafür aber wirklich das chaotische Trinken verantwortlich?
Oder vielleicht nicht doch etwas anderes?
Ich habe wieder meine Fühler ausgestreckt.
Das Ergebnis der Recherche:
Es soll wieder absolut egal sein, in welcher Reihenfolge du Alkohol zu dir nimmst.
Die konsumierte Menge macht den Unterschied.
Sie ist also schuld für den Kater.
Nicht der Mix.

Und wenn wir schon vom Mix sprechen:
Wenn du durcheinander trinkst, kannst du leichter den Überblick über den Alkohol-Konsum verlieren.
Du trinkst womöglich also schlicht einfach mehr.
Das Gefühl aber bleibt:
„Trinke ich durcheinander, ist der Kater schlimmer.“
Glaube nicht alles, was du denkst.
Bei Focus Online kannst du mehr darüber lesen.
Unterscheidet sich der Alkohol in Wein und Bier?
Wenn wir schon bei spannendem Bierwissen sind:
Unterscheidet sich der Alkohol in Wein und Bier eigentlich?
Ja.
Die Menge unterscheidet sich sogar mit der Sorte.
Wein kann weniger und mehr Alkohol haben.
Bier aber auch.
Starkbier soll an dieser Stelle als Beispiel dienen.
Und auch diese Frage finde ich sehr spannend.
Beziehungsweise die Antwort darauf:
Wie viel Bier entspricht einem Glas Wein?
Wenn du ein Weizen à 0, 5 Liter trinkst, nimmst du eine durchschnittliche Alkoholmenge von 20 Gramm auf.
Je nach Biersorte kann sie jedoch auch niedriger oder viel höher liegen.
Es handelt sich dabei also um Durchschnittswerte.
Auch beim Wein ist das der Fall:
Trinkst du ein Glas Weißwein mit 0,15 Liter, entspricht das circa 14 Gramm.
Die gleiche Menge Rotwein besitzt ungefähr 15 Gramm Alkohol.
0,3 Liter Starkbier kommen je nach Sorte ebenfalls auf diese Menge.
Das ist wenig Flüssigkeit, wenn du bedenkst, dass eine gesunde erwachsene Frau nicht mehr als 12 Gramm Alkohol täglich zu sich nehmen soll.
Für Männer liegt dieser Wert bei 24 Gramm.
Mindestens zwei bis drei alkoholfreie Tage pro Woche werden außerdem empfohlen.
Wein auf Bier, das rat ich dir oder doch: Wein auf Bier, das lob ich mir?
Die Menge an Bier beziehungsweise Alkohol ist das, was den Kater macht.
Bei der Trink-Reihenfolge gibt es also wenig zu beachten.
Aus diesem Grund ist auch am Spruch „Wein auf Bier, das lob ich mir.“ wenig dran.
Es handelt sich nach dem heutigen Stand der Wissenschaft also auch dabei um einen Mythos.
Oder um einen lustigen Trinkspruch.
Je nachdem, wie du das Gesagte interpretieren möchtest.
Noch mehr spannende Fakten rund ums Bier findest du hier
Bier kannst du offensichtlich auf Wein trinken.
Vergiss dazwischen aber auch das erfrischende Gläschen ohne Alkohol nicht.
Wasser zum Beispiel.
So hydrierst du dich nicht nur.
Du trinkst automatisch auch weniger Alkohol.
Das bringt den Kater am nächsten Tag leichter zum Schnurren.
Apropos:
Wenn du noch mehr spannende Fakten rund um den Gerstensaft suchst, schau doch in meinem Wissen rund ums Bier vorbei.
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