Psst … Hier sind 20 bayerische Wörter, die (fast) keiner kennt
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Du suchst bayerische Wörter, die keiner kennt?
Dann bist du hier goldrichtig.
Also, psst …
Hier sind 20 (fast) unbekannte, bayerische Wörter.
Inhalt
1. Ament
„Host ament an Stift für mi?“
Dieser bayerische Satz begegnet dir im Alltag recht häufig.
Übersetzt heißt das:
„Hast du vielleicht einen Stift für mich?“
oder
„Kannst du mir eventuell einen Stift leihen?“
Das Wörtchen „ament“ bedeutet also so viel wie
- vielleicht,
- eventuell oder
- womöglich.
Und so klingt der ziemlich unbekannte Ausdruck:
2. Grusch
„Grusch“ ist ein bayerisches Wort für „Produkte mit schlechter Qualität“.
Wenn du in einen „Gruschlon“ gehst, dann ist das ein Geschäft, das Billigware verkauft.
Und wie sprichst du „Grusch“ beziehungsweise „Gruschlon“ aus?
So ist die Aussprache für den Grusch:
Und so klingt der Gruschlon auf Bayerisch:
Fun Fact:
In „Gruschlon“ findest du oft „Gruschkistn“.
Das sind diese Kisten mit extrem vergünstigten Sonderangeboten.
Und darin kannst du so schön „gruschn“. 🙂
3. Schäd
„Schäd“ ist ein weiteres dieser bayerischen Wörter, die keiner kennt.
Es bedeutet einfach gesagt „nur“, wobei es normalerweise immer in einem Satz vorkommt.
Zum Beispiel:
„I hob schäd an Euro.“
„Ich habe nur einen Euro.“
Dabei sprichst du „schäd“ aus, wie es geschrieben wird.
4. Feidan
Orte in Bayern werden von Einheimischen oft anders genannt, als sie offiziell heißen.
„Feidan“ gehört dazu.
Die niederbayerische Stadt mit über 30.000 Einwohnerinnen und Einwohnern heißt nämlich nicht „Feldern“, wie man denken könnte.
Offiziell heißt sie „Viechtach“ und der befindet sich im Landkreis Regen.
Ganz in der Nähe von „Feidan“ findet auch das Pichelsteinerfest statt.
Und so sprichst du es aus:
Fun Fact:
In Bayern gibt es viele solcher „inoffiziellen“ Namen für Ortschaften.
Ein recht bekanntes Beispiel dafür ist auch „Minga“.
Kennst du diese Stadt?
Tipp:
Dort lädt jedes Jahr die Wiesn zum Feiern ein.
5. Biglschtoana
Und weil wir gerade vom Pichelsteinerfest gesprochen haben.
Das Pichelsteiner ist ein deftiger, bayerischer Eintopf.
In Bayern wird er als „Biglschtoana“ ausgesprochen.
Der „Schtoa“ ist der Stein.
„Bigl“ ist das Pichel.
Vorsicht:
Für Ungeübte erfordert die Aussprache ein wenig Übung:
Aber das Üben lohnt sich auch hier wieder, denn:
„Biglschtoana“ ist ein bayerisches Wort, das selbst Einheimische oft nicht mehr kennen.
6. Lusn
Der Lusen ist ein Berg im Bayerischen Wald.
Nicht zu verwechseln ist er mit dem Wort „lusen“.
Das ist etwas, das du auch bei meinem Konzert damals machen konntest.
„Lusn“ bedeutet nämlich,
- jemandem zuzuhören oder
- einfach nur zu hören.
Als Beispiel:
„I woit oafach moi lusn und schaun, wia ma de Muse so gfoit.“
„Ich wollte einfach nur zuhören, um zu sehen, wie mir die Musik so gefällt.“
Oder:
„Lus ned, des geht di nix o!“
„Hör weg, das geht dich nichts an!“
Oder:
„Lus amoi, i hab ma dacht …“
„Hör mal bitte zu, denn ich dachte mir …“
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Übrigens:
Im Bayerischen gibt es öfter Wörter, die
- ähnlich oder sogar
- gleich klingen,
aber ganz andere Bedeutungen haben.
Dazu kommen wir gleich wieder.
7. Goschn
„Geh, hoit doch amoi dei Goschn!“
Wenn du diesen Satz hörst, dann liegt Ärger in der Luft.
Übersetzt heißt er nämlich:
„Halt doch endlich einmal dein Maul!“
Die Goschn ist also ein bayerisches Wort für Maul.
Nett gemeint ist es also eher nicht.
Mund heißt auf Bayerisch nämlich im Normalfall „Mei“, das du wie den Monat Mai aussprichst.
Wobei:
„Hoid etz dei Mei!“ ist jetzt auch nicht gerade die freundlichste Bitte.
8. Fackl
„Fackl“?
Dieses bayerische Wort, das keiner kennt, beschreibt einerseits ein Tier:
Es handelt sich beim „Fackl“ um das Schweineferkel.
Andererseits kann es aber auch das erwachsene Schwein sein.
Und:
Da manche das Schwein als Schimpfwort nutzten, kann das auch auf das „Fackl“ zutreffen.
Dieses bayerische Wort hat also nichts mit der Fackel als Beleuchtung zu tun.
9. Ofiesln
Du isst gerne
- Hähnchenschenkel
- Mais am Kolben,
- oder Äpfel?
Dann wird dich der bayerische Ausdruck „ofiesln“ interessieren:
„Ofiesln“ bedeutet, dass du auch die kleinsten Fetzen von deinem Essen nagst.
Übrig bleibt dann nur noch ein fast leerer Hähnchenknochen oder Maiskolben.
Wichtig zu wissen ist dabei:
Die Aussprache von „ofiesln“ kann trickreich sein.
- Das „o“ betonst du wie den Monat Oktober.
- „fies“ klingt wie fies sein (gemein!) und
- bei „ln“ machst du keine Pause.
„Ofiesln“ klingt also so:
10. Dodsch und 11. Bodschal
„Mei, des is scho so a Dodsch.“
Auch dieser Satz ist nicht gerade nett.
Der „Dodsch“ ist nämlich eine bayerische Bezeichnung für eine ungeschickte Person.
So sprichst du das aus:
Nicht zu verwechseln ist der „Dodsch“ übrigens mit seiner Verniedlichung, dem „Bodschal“.
12. Bledschmatz
„Der red doch an ganzn Dog an Bledschmatz daher.“
Wenn du diesen bayerischen Satz hörst, dann solltest du die Ohren spitzen.
Er ist nämlich entweder
- eine hilfreiche Warnung oder
- eine unschöne Lästerei.
Übersetzen kannst du ihn mit:
„Der redet den lieben langen Tag Unsinn.“
„Bledschmatz“ ist also ein bayerisches Wort für
- Unsinn,
- Stuss oder
- gesprochenen Blödsinn.
Ausgesprochen wird der „Bledschmatz“ so:
Denke also daran, das „a“ lang zu betonen.
Wir haben also kein Schmatzen wie zum Beispiel beim Essen.
13. Bladl
„Host ament a Bladl für mi?“
Keine Sorge, wenn dich das jemand fragt.
Das bedeutet nur, „ob du vielleicht ein Blatt Papier hättest.“
„Bladl“ ist also ein recht unbekanntes Wort für Blatt.
Meistens wird es mit
- Druckerpapier,
- Klopapier oder
- Kopierpapier
in Verbindung gebracht.
Theoretisch kann aber jedes Blatt ein „Bladl“ sein.
14. Umanand bledln
Du machst gerne Faxen?
Und du bist gerne mal zu einem Scherz aufgelegt?
Hoffen wir es nicht, aber vielleicht hörst du einmal diesen Satz:
„Geh, her auf und bledl ned a so umanand!
Übersetzt:
„Bitte hör auf mit diesem blödsinnigen Verhalten!“
„Bledln“ heißt auf bayerisch also blödln.
„Umanand bledln“ bedeutet entsprechend „herumblödeln“.
Das Gute ist:
Je nach Betonung kann der Satz auch neckisch gemeint sein.
Hörst du die Unterschiede?
Auflösung:
Der erste Satz ist ernst gemeint.
Beim zweiten „umanand bledln“ handelt es sich um einen lieb gemeinten Hinweis.
Es gilt also auch hier wieder:
Der Ton macht die Musik.
Auch beim nächsten Wort.
15. Gschroa
„So a Gschroa is heid scho wieda, gei?“
Unschön!
„Gschroa“ ist nämlich das bayerische Wort für
- Geschrei oder
- Lärm.
Der Satz bedeutet also:
„Heute ist es wieder laut, nicht?“
Eine mögliche Übersetzung kann aber auch „Heute schreien die Leute auch wieder arg herum, oder?“ sein.
16 Hudln
„Hudln loss ma uns ned a!“
Eine gute Einstellung. 🙂
„Hudln“ heißt nämlich
- stressen oder
- hetzen.
„Wir lassen uns nicht hetzen!“
So soll es sein, denn in der Ruhe liegt die Kraft.
Und so sprichst du „hudln“ aus:
17. Schiach
„Des Baidl is scho gscheid schiach woan.“
Übersetzt bedeutet das:
„Dieses Bild ist hässlich geworden.“
„Schiach“ beschreibt also unattraktive
- Gegenstände und
- wird von manchen auch als Schimpfwort genutzt.
Tipp zur Aussprache:
Das „ia“ soll fließen.
Es klingt also wie Schi-ach, sondern wie „schirch“.
18. Bapperl
Das „Bapperl“ kennst du mit Sicherheit aus deinem Alltag.
Dabei handelt es sich um einen
- Aufkleber,
- einen Notizzettel mit Klebestreifen
- oder ein Etikett (z. B. beim Einkaufen).
Und:
Ein „Bapperl“ ist normalerweise ein kleiner Aufkleber.
Das zeigt dir das -erl am Schluss an.
Noch ein Tipp zur Aussprache:
„Bapperl“ wird gesprochen zum „Bappal“.
Hör es dir gerne an:
19. Gfrett
Auch, wenn wir es lieber nicht hätten:
Manchmal haben wir ein Gfrett mit
- dem Auto,
- Druckern oder
- auch mit anderen Menschen.
Doch was bedeutet Gfrett?
Bei diesem Wort sprichst du auch von
- einem nervigen Problem und
- Schwierigkeiten.
„Des mit dem Drucker is heid scho wieda so a Gfrett, i sogs da.“
„Der Drucker macht heute ständig wieder Probleme, ich sag’s dir. So nervig!“
20. Reiwadatschi / Reiberdatschi
- Du magst gerne gutes Essen?
- Für dich darf es süß wie der Bierkuchen sein?
- Oder deftig wie das vegane Bierbrot zum Belegen?
In diesem Fall solltest du den „Reiwadatschi“ oder „Reiberdatschi“ kennen.
Beide bayerischen Wörter beschreiben Kartoffelpuffer.
Sie werden gerne mit Apfelmus oder Apfelkompott gegessen.
Es gibt aber auch Rezepte für deftigen „Reiwadatschi“, der so klingt:
Das sind sie also: 20 bayerische Wörter, die keiner kennt – oder fast
Offensichtlich:
Bayerische Wörter, die keiner kennt, gibt es viele.
Vollständig ist meine Liste also nicht.
Dennoch hast du jetzt einen schönen Überblick bekommen.
Manche der Wörter sind extrem unbekannt.
Andere hörst du zwar auch selten, aber öfter.
Zumindest in Bayern.
Außerhalb dürfte die Sache schon ganz anders aussehen.
Vor allem bei
- schäd,
- ament oder
- hudln
dürfte es sich um waschechte bayerische Wörter, die keiner kennt, handeln.
Wobei:
Es kommt natürlich darauf an, wie viele Menschen diesen Beitrag lesen.
Welches Wort hat dir am besten gefallen?
Alles Liebe dir.
Manu