Was ist ungespundetes Bier?
Zwickelbier oder Kellerbier ist in Bayern der Inbegriff für ungespundetes Bier.
Doch was bedeutet diese Bezeichnung eigentlich?
In diesem Ratgeber klären wir den Begriff aus der Bierherstellung kurz & kompakt.
Es liegt am Spundloch
Auf der Oberseite eines Bierfasses findest du ein sogenanntes Spundloch.
Es ist für den Druckausgleich während des Gärungsprozesses verantwortlich.
Würde kein Spundloch vorhanden sein, könnte ein massiver Überdruck im Bierfass entstehen.
Die nicht entweichbare Kohlensäure ließe das Fass über kurz oder lang bersten.
Ungespundetes Bier ist somit Gerstensaft, der für circa vier bis sechs Wochen in speziellen Bierfässern mit Spundloch und ohne Druck gärt.
Dabei bezeichnet Spund einen Zapfen, der meist aus Holz gefertigt wird.
Daraus ergibt sich auch die Bezeichnung: un-gespundet – also ohne den Zapfen.
Das Spundloch wird geöffnet.
Aus diesem Grund enthält ungespundetes Bier auch vergleichsweise wenig bis gar keine
- Kohlensäure,
- Bläschen oder
- Schaum.
Diese Beschaffenheit ist für manche Menschen durchaus gewöhnungsbedürftig.
Schließlich wirkt so ein „stilles“ Bier auf den ersten Blick lack.
Tatsächlich ist es das aber nicht.
Ungespundetes Bier kann vielmehr ein uriger Genuss für dich sein, wenn du dich darauf einlässt.
Was macht ungespundetes Bier aus?
Trinkst du Bier aus dem Fass mit Spundloch, erwartet dich ein variables Trinkerlebnis.
Gemeinsam haben die verschiedenen Sorten jedoch den geringen Anteil an Kohlensäure.
Auch eine Schaumkrone wird sich nicht lange auf dem Getränk halten – sofern sie überhaupt vorhanden ist.
Bläschen sind außerdem kaum oder gar nicht in ungespundetem Bier zu findem.
Dabei reicht die Farbe des Getränks von sonnigem Goldgelb bis hin zur intensiven Bernsteinfärbung.
Farbliche Variationen sind je nach Biermarke natürlich möglich.
Das trifft auch auf den Geschmack zu.
Ungespundete Biere werden nach wie vor nämlich meist von lokalen, familiären Brauereien angeboten.
Diese beschränken sich oft auf einen bestimmten Radius für den Ausschank.
Ungespundetes Bier wie frisch aus dem Keller wird in der Regel also frisch aufgetischt und getrunken.
Eine lange Lagerung ist dafür kaum vorgesehen.
Für Liebhaber und Liebhaberinnen des ursprünglichen Getränks ist das aber auch kein Problem. 😉
Schließlich darf leckerer Gerstensaft nicht nur im Rahmen, sondern auch zügig genossen werden.
Besonders gerne wird es übrigens in einem urigen Steinkrug ausgeschenkt.
Apropos:
Wie findest du ungespundetes Bier?