Gscheidhaferl: Das bayerische Schimpfwort einfach erklärt

Bayerische Wörter Gscheidhaferl

„So a Gscheidhaferl!“

Ups.

Nicht nett.

Doch was bedeutet das eigentlich genau?

Das lustig klingende Schimpfwort aus Bayern erkläre ich dir heute kurz und kompakt.

Doch Vorsicht:

Nutze dein neu gewonnenes Wissen auf eigene Gefahr. 🙂

Einfach erklärt: Was ist ein Gscheidhaferl?

Das bayerische Wort Gscheidhaferl beschreibt kurz gesagt eine besserwisserische Person.

Sie gibt zu den unterschiedlichsten Themen gerne und oft ihren Senf ab.

Du kannst das Gscheidhaferl also gut mit „Besserwisser“ oder „Besserwisserin“ übersetzen.

Dabei setzt sich das immer noch recht oft genutzte bayerische Schimpfwort aus den beiden Begriffen

  • „gscheid“ für gescheit oder klug und
  • „Haferl“ für Tasse zusammen.

Gscheid für sich alleine ist also nichts Schlechtes.

Haferl zumindest in der gängigsten Bedeutung auch nicht.

Möchtest du nämlich eine Tasse Kaffee auf Bayerisch bestellen, kannst du einfach „A Haferl Kaffee, bitte.“ sagen.

Doch Vorsicht:

Scheinbar heißt das „Haferl“ auf Österreichisch auch Nachttopf.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch in Bayern eine Verbindung besteht. 😉

Und trotzdem:

Mit dem gscheiden Haferl ist alles halb so wild

Gscheidhaferl mag zwar ein geläufiges bayerisches Wort beziehungsweise Schimpfwort sein.

Es kann aber auch spaßeshalber benutzt werden.

So necken sich manche Menschen, indem sie sich gegenseitig als Gscheidhaferl bezeichnen.

Wenn es gefällt?

Übrigens ist die Mehrzahl von das Gscheidhaferl die Gscheidhaferl.

Du hängst also kein n zum Schluss an.

Hier ein praktisches Satzbeispiel aus einer fiktiven Unterhaltung:

„Mia schmatzma grod echt an Grampf daher, oder?“

(Übersetzt: „Wir reden gerade echt Blödsinn daher, oder?“)

„Stimmt, oba ned so an Grampf wie de zwoa Leid do drüm.“

(Übersetzt: „Stimmt, aber nicht so viel Blödsinn wie die zwei Leute dort drüben.“)

Bayerische Schimpfwörter erklärt Gscheidhaferl

So sprichst du Gscheidhaferl richtig aus

Die Aussprache mancher bayerischen Wörter ist gar nicht so leicht.

Ich sage dazu nur: Oachkatzlschwoaf.

Gscheidhaferl kannst du im Gegensatz dazu aber vergleichsweise einfach sagen.

Du sprichst es nämlich fast genauso aus, wie es geschrieben ist.

Hör es dir an:

Achte aber bei „gscheid“ darauf, das g am Anfang wie bei „Geschirr“ weich zu sprechen.

Das ei sprichst du wie das Ei vom Huhn aus, wobei auch das d am Schluss weich betont sein sollte.

Und das Haferl?

Sein a ist hell, genauso wie bei „Hallo!“.

Ansonsten solltest du noch wissen, dass das r normalerweise nicht gerollt wird.

Es wird beim Sprechen quasi verschluckt.

Stelle dir dazu das Wörtchen „Hafal“ vor.

Anschließend musst du sie nur noch zusammensetzen.

Et voilà:

Du kannst das bayerische Schimpfwort Gscheidhaferl stilecht aussprechen. 🙂

Coole Sache, oder?

Und wenn wir schon darüber plaudern:

Welches bayerische Wort soll ich als Nächstes einfach erklären?

Schreib deinen Wunsch gerne in die Kommentare!

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