Obacht: Was das Wort in Bayern bedeutet
„Obacht, derf i do moi duach?“
(„Darf ich hier mal durch?“)
„Obacht, mia ham hier a Problem!“
(„Wir haben hier ein Problem!“)
„Obacht, schee stad reichts ma oba mit dia.“
(„Langsam reicht es mir mit dir.“)
Sicher hast du solche oder ähnliche bayerische Sätze auch schon mal gehört.
Vielleicht hast du dich dann gefragt:
Okay, was will der „Obacht“ jetzt von mir?
Oder die?
Gute Frage!
Hier die Antwort:
Inhalt
Die Vorsicht und eine Bitte um Aufmerksamkeit in Bayern
Einfach erklärt ist „Obacht“ das bayerische Wort für „Vorsicht“.
Du kannst es je nach Situation auch mit
- aufpassen
- oder vorsichtig sein
übersetzen.
„Obacht geben“ heißt also, dass du unbedingt aufpassen sollst.
Die Bitte ist freundlich, aber doch bestimmt.
Wer „Obacht!“ sagt, möchte dich also nicht erschrecken.
Die Person will nur, dass du sicher bleibst.
Mit dem „Obatzden„, dem bayerischen Käseaufstrich, hat der Ausdruck übrigens nichts zu tun.
Auch, wenn sie aufs erste Hören gar nicht mal so unterschiedlich klingen.
Obacht geben, länger leben: Ein Alpenlandkrimi, der Sprachwissen vermittelt
Bis vor Kurzem wusste ich gar nicht, dass es den Alpenlandkrimi* mit Oberhuber und Hinterwinkler überhaupt gibt. (*Werbung)
Aber man lernt nie aus, oder? 🙂
Das Buch ist auf jeden Fall ein tolles Beispiel dafür, wie das bayerische Wort genutzt werden kann:
Man soll vorsichtig sein, um das Leben zu verlängern.
Ob das in einem Krimi klappt, ist zwar eher fraglich.
Aber trotzdem:
- Der Fund eines Skeletts aus den 80er Jahren sieht aus wie ein Routine-Fall
- Beinahe jedenfalls
- Bis auf den Ort, der in Kilian Oberhuber Erinnerungen an den schlimmsten Tag seines Lebens heraufbeschwört
Letzte Aktualisierung am 28.10.2025 / Affiliate-Link (*Werbung) / Produktbilder stammen von Amazon
Der Buchtitel schafft Bewusstsein für ein Wort, das du im Alltag in Bayern ziemlich oft hörst.
Es schadet also nicht, seine Bedeutung zu kennen.
Und wie klingt es, richtig ausgesprochen?
So:
Die richtige Aussprache von „Obacht“ auf Bayerisch
In Bayern klingt „Obacht“ wie eine Mischung aus
- Ober
- und Acht.
Das kann man sich gut merken.
Wenn du noch das Verb „geben“ dazunimmst, musst du aber ein wenig aufpassen.
Hier sagst du auf Bayerisch „gem“.
Das „be“ wird also verschluckt und durch ein „m“ ersetzt.
Und zu welchen Anlässen kannst du „Obacht“ sagen?
Immer, wenn
- Vorsicht gefragt ist,
- jemand aufpassen soll
- oder wenn du um Aufmerksamkeit bittest.
Es handelt sich also um einen kleinen, aber wichtigen Ausdruck im bayerischen Sprachgebrauch für jeden Tag.
Vielleicht hast du es auch schon bei mir im Blog gelesen.
Und spätestens jetzt weißt du auch, was es heißt. 🙂
Viel Freude mit diesem neuen Sprachwissen.
Alles Liebe.
Manu
